Markt Bibart

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Wappen Deutschlandkarte
Markt Bibart
Deutschlandkarte, Position des Marktes Markt Bibart hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 39′ N, 10° 26′ OKoordinaten: 49° 39′ N, 10° 26′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
Verwaltungs­gemeinschaft: Scheinfeld
Höhe: 309 m ü. NHN
Fläche: 30,11 km2
Einwohner: 1885 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91477
Vorwahlen: 09162, 09167Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: NEA, SEF, UFF
Gemeindeschlüssel: 09 5 75 144
Marktgliederung: 6 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Rathausgasse 2
91477 Markt Bibart
Website: markt-bibart.de
Erster Bürgermeister: Klaus Nölp (CSU)
Lage des Marktes Markt Bibart im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
KarteLandkreis KitzingenLandkreis WürzburgLandkreis FürthLandkreis AnsbachLandkreis Erlangen-HöchstadtLandkreis BambergGerhardshofenBad WindsheimBaudenbachBurgbernheimBurghaslachDachsbachDiespeckDietersheimEmskirchenErgersheim (Mittelfranken)GallmersgartenGollhofenGutenstettenHagenbüchachHemmersheimIllesheimIppesheimIpsheimLangenfeld (Mittelfranken)MarktbergelMarkt ErlbachMarkt NordheimMarkt TaschendorfMünchsteinachNeuhof an der ZennNeustadt an der AischOberickelsheimObernzennOsing (Freimarkung)SimmershofenSugenheimTrautskirchenUehlfeldUffenheimWeigenheimWilhelmsdorf (Mittelfranken)ScheinfeldOberscheinfeld
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt
Markt Bibart, Blick auf das Dorf

Markt Bibart (fränkisch: Biewat[2]) ist ein Markt im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim in Mittelfranken.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Markt Bibart liegt im Steigerwald zwischen Nürnberg und Würzburg an der Bibart.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Oberscheinfeld, Scheinfeld, Sugenheim, Iphofen und Markt Einersheim.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 816 als „Bibaroth“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Grundwort ōdi (ahd. für Einöde, Wüste) und Bestimmungswort bibar (ahd. für Biber) ist. Der Flurname bezeichnet also eine öde Gegend, in der auffällig viele Biber vorzufinden waren.[5] Diese Ersterwähnung findet sich in der Gründungsurkunde des Benediktinerklosters Megingaudshausen. Erwogen wurde auch (aufgrund von angeblich seit dem Mittelalter belegten Schreibweisen als „Biberah“ und „Byberach“ sowie „Biberach“[6]) die Ableitung des Ortsnamens von ach (Ache) mit Anlehnung der zweiten Silbe an den Personennamenbestandteil -bert.[7] 1457 begegnet dann die Bezeichnung Markt, die in der mundartlichen Aussprache (bīwətʰ) jedoch keine Berücksichtigung findet.[8]

Bis zum 19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bibart gehörte über Jahrhunderte zum Fürstbistum Würzburg und war Sitz eines Amtes. Bibart lag im Fränkischen Reichskreis und gehörte zur Grafschaft Limburg-Speckfeld. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Markt Bibart ab Herbst 1631 von schwedischen Kleinverbänden geplündert.[9] 1803 fiel der Ort mit der Säkularisation des Hochstifts Würzburg an das Königreich Bayern.

Namensänderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 2. Februar 1963 wurde der Gemeindename Bibart amtlich in Markt Bibart geändert.[10]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung ist überwiegend römisch-katholisch. Es existiert außerdem eine evangelisch-lutherische Pfarrei.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Ziegenbach[10] und am 1. Januar 1976 die Gemeinde Altmannshausen eingegliedert.[11]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1850 auf 1880 um 30 Einwohner beziehungsweise um 1,6 Prozent.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nordostansicht

Marktgemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Marktgemeinderat hat zwölf Mitglieder.

(Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020)

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Scheinfeld.

Wappen und Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Markt Bibart führt seit dem 15. Jahrhundert ein Wappen.

Wappen von Markt Bibart
Wappen von Markt Bibart
Blasonierung:Gespalten von Blau und Silber; vorne eine schräg gestellte, quadratische, von Silber und Rot gevierte Fahne an goldener Lanzenstange, hinten ein aufgerichteter, rot gezungter schwarzer Biber mit blauem Schwanz.“[13]
Wappenbegründung: Seit 1390 gehörte der Ort zum Hochstift Würzburg, wo er bis 1802 verblieb. Daran erinnert das Würzburger Rennfähnlein in der vorderen Schildhälfte. In drei Siegeln vom 15. Jahrhundert bis Anfang des 18. Jahrhunderts steht ein kleiner Biberkopf unten am Lanzenschaft. In einem Ratssiegel aus dem 18. Jahrhundert erscheint erstmals der für den Ortsnamen redende Biber in ganzer Gestalt, der an der Spaltlinie empor klettert. Im Schrifttum erscheint er seit 1856 aufgerichtet. Von 1816 bis 1835 ist die vordere Schildhälfte rot.

keine Gemeindeflagge[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die alte katholische Pfarrkirche St. Marien ist ein Paradebeispiel des nachgotischen Echterstils.

Die Befestigung des Ortes aus dem Mittelalter hat sich kaum erhalten.

Der Aussichtsturm Hüßberg, ein etwa 21 Meter[15] hoher hölzerner Aussichtsturm[16][17] auf der südlich von Markt Bibart an der Gemeindegrenze zu Neundorf (Sugenheim) gelegenen Hüßbachleite (388,9 m),[18] einem östlichen Ausläufer des 410,9 m[18] hohen Hüßbergs.

Bau- und Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Markt Bibart gehört dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) an und besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Fürth–Würzburg. Er wird stündlich von der Regionalexpresslinie RE 10 (Würzburg–Nürnberg) bedient. In seiner Nähe befindet sich auch ein Unterwerk.

Das Umland ist durch mehrere Buslinien erschlossen, die ebenfalls zum VGN-Netz gehören. Sie verkehren jedoch außerhalb der Spitzenzeiten und am Wochenende nicht.

Durch Markt Bibart verläuft die Bundesstraße 8. Die B 286 mündet beim Gemeindeteil Enzlar in die B 8.

Der Fränkische Marienweg führt durch den Ort.

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das EGGER[19] Spanplattenwerk in Fuchsau produziert mit etwa 170 Mitarbeitern über 500.000 m³ Spanplatten jährlich.[20]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grund- und Teilhauptschule I wurde in Markt Bibart zum Schuljahr 2004/2005 aufgelöst. Seitdem besitzt Markt Bibart nur noch eine einzügige Grundschule (Grundschule Markt Bibart).

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franziska von Fritsch (1828–1904), Schriftstellerin
  • Herman Haupt (1854–1935), Landes- und Kirchenhistoriker, Bibliothekar
  • Ludwig Leuchsner (* 24. Februar 1578), Jurist, Rechtsanwalt in Nürnberg, Geheimer Regierungsrat in Neustadt an der Aisch

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Markt Bibart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 12. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „bīwatʰ“.
  3. Gemeinde Markt Bibart in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. September 2019.
  4. Gemeinde Markt Bibart, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. November 2021.
  5. W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 139.
  6. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 71.
  7. Christoph Beck: Die Ortsnamen des Aischtales und der Nachbartäler. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 1926, S. 44.
  8. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 12 ff.
  9. Max Döller: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 234 f.
  10. a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 565.
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723.
  12. Website der UWG.
  13. Eintrag zum Wappen von Markt Bibart in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  14. Markt Bibart. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 11. Mai 2020.
  15. Aussichtsturm Markt Bibart (Memento vom 30. Januar 2016 im Internet Archive). Auf steigerwald-info.de, abgerufen am 4. Mai 2022.
  16. Aussichtsturm Markt Bibart auf weinwanderwelt.de
  17. Aussichtsturm an der Hüßbachleite: Wanderungen und Rundwege. Abgerufen am 27. März 2022.
  18. a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  19. EGGER Gruppe erwirbt Rauch Spanplattenwerk. Abgerufen am 21. Dezember 2023.
  20. http://www.rauchspan.de/unternehmen/daten-fakten.html